Ein U-Boot mit internationaler Crew und zwei Wissenschaftlern an Bord soll ein geheimes (chinesisches) Atombombenprojekt im Nordpazifik auskundschaften. Bei explosive media ist Sam Fullers 1953 gedrehter routiniert inszenierter, aber profilloser und entschieden antikommunistischer Abenteuerfilm auf DVD und Blu-ray erschienen.
Ein Bericht über eine Atombombenexplosion im Nordpazifik und der Hinweis, dass der Film erzählen wird, wie es dazu kam, stimmen schon auf das Kommende ein. Abrupt wechselt Sam Fuller nach Paris zu einem berühmten Wissenschaftler, der aber bald verschwindet, führt dann den von Richard Widmark gespielten U-Boot-Kapitän Jones ein, der in Tokio einen Auftrag übernehmen soll.
So laufen in der japanischen Hauptstadt die Fäden zusammen, denn als Auftraggeber entpuppt sich eine Gruppe von Industriellen, die den U-Boot-Kapitän engagierte, um den Wissenschaftler mit seiner Assistentin in den Nordpazifik zu bringen. Der Wissenschaftler vermutet, dass dort auf einer Insel am Bau einer Atombombe gearbeitet wird. Die Aufdeckung und Publikmachung dieses Projekts soll der Sicherung des Weltfriedens dienen.
So bricht das multinational besetzte U-Boot auf. Während von außen bald Gefahr durch ein feindliches U-Boot droht, heizt im Innern wiederum die Assistentin des Wissenschaftlers (Bella Darvi) als einzige Frau, um die sich bald Hahnenkämpfe entwickeln und auf die auch der Kapitän ein Auge wirft, die Stimmung an.
Routiniert inszeniert ist dieser U-Boot-Film zweifellos, aber es fehlen ihm doch die Rauheit und die Regelbrüche, die Fullers besten Filme so aufregend machen. Keine überraschende Szene gibt es hier, keine Irritationen, stattdessen wird der Abenteuergeschichte eine angesichts der gefährlichen Situation unglaubwürdige Liebesgeschichte beigemengt.
Zu wenig Profil gewinnen auch die Charaktere, über deren Vergangenheit man kaum etwas erfährt. Blass bleiben so die Figuren, auch die Schauspieler können ihnen nicht Ecken und Kanten verleihen. Schräg wirkt auch, dass die Mannschaft des U-Boots vielfach mit nacktem Oberkörper gezeigt wird, wenig bringt auch der Effekt das Boot – angeblich um die Besatzung an die Dunkelheit zu gewöhnen und Strom zu sparen – in rotes Licht getaucht wird.
Kaum einmal gelingt es Fuller, der im breiten Cinemascope-Format drehte, die klaustrophobische Enge im U-Boot zu vermitteln, zu sehr zielt „Inferno“ auf äußere Handlung ab, die ganz klar im Dienst einer antikommunistischen Botschaft steht. Nie wird die feindliche Macht zwar beim Namen genannt, aber unübersehbar handelt es sich dabei um Chinesen, deren Pläne sich am Ende als noch verbrecherischer und verwerflicher darstellen als zunächst geglaubt.
Gerade diese politische Tendenz macht diesen insgesamt nur mäßig spannenden Mix aus Abenteuer- und Spionagefilm aus heutiger Sicht interessant, kann man ihn doch als Musterbeispiel für filmische Propaganda in Zeiten des Kalten Kriegs lesen. Hier spiegelt sich auch treffend die Stimmung in den USA während des Korea-Kriegs mit der Angst vor dem Kommunismus und der Atombombe.
Auch bietet "Inferno" mit Männern in Extremsituationen ein Lieblingsthema von Fuller, doch der US-Regisseur kann das Potential dieser Situation hier nicht ausloten und nicht einmal ansatzweise die Anspannung und den psychischen Druck, der auf der U-Boot Besatzung lastet, vermitteln. Grund dafür ist wohl vor allem, dass sich der Film zu wenig auf die Figuren einlässt, ihnen keinen Raum und keine Zeit lässt, um in ihre Psyche zu blicken.
An Sprachversionen bieten die bei explosive media erschienene DVD und Blu-ray die englische Original- und die deutsche Synchronfassung sowie Untertitel in diesen beiden Sprachen. Die Extras beschränken sich auf den Kinotrailer, eine Bildgalerie und die isolierte Musikspur.
Trailer zu "Inferno - Hell and High Water"
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